Slowakeizeit zu Ende und neue Rezepte

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Ganz liebe Grüße von uns an euch liebe Menschen,

wir verweilten lange in der schönen Slowakei, die vielen Wälder hier sind einfach wunderschön. Bei der Familie, mit der wir zum Schluss lebten, ist es sehr angenehm – ein Ort, an dem der Wald und ein paar Rinder die Nachbarschaft waren.

Hier konnten wir uns etwas regenerieren und das Leben in vollen Zügen genießen. Wir unterstützten die Familie etwas im Haushalt und halfen im Garten, alles ohne Zwang. Es ist wirklich toll, handwerklich nichts weiter tun zu müssen, außer natürlich meinen Wohnwagen zu reparieren.

Wir hatten hier sogar Besuch aus Hamburg, worüber wir uns von ganzem Herzen freuten. Wir unternahmen gemeinsam ein paar Ausflüge, wie z.B. auf eine Burg, nahezu täglich an den Stausee, in die Stadt Bansky Stiavnica und zu einer Höhle, die früher den Ortsansässigen als Schutzraum diente. Man konnte tief in sie hinein gehen. Es war stockduster und feucht kalt. Am Ende gab es sogar einen kleinen eisigen Teich, in den allerdings keiner mehr als den Finger dippte. Wundervolle Eindrücke und Erfahrungen haben wir gesammelt.

Eine Erfahrung war es „Schnaps“ herzustellen. 😉 Gemeinsam begannen wir, täglich die gefallenen Birnen unterm Baum aufzulesen. Diese schnitten wir klein sammelten sie in einem Fass. Dort sollen sie nun fermentieren, um absolut natürlichen Alkohol herzustellen. Später wird dieser noch im Dorf gebrannt. Leider werden wir dann nicht mehr hier sein.

Der Weg zum Birnenschnapps:

Benötigt wird ein Gefäß/Fass mit Deckel und Druckablassventil, also eine Art Gärverschluss.
Achtung vor den Wespen, sie lieben dieses Obst und erst recht das fermentierte.
Das Obst der Wahl in das Gefäß schneiden, grobe Stücke sind ausreichend. Das Gefäß muss an einem warmen Ort stehen, so ca. zwischen 20-25 Grad.


Nach drei Wochen ist die Fermentationszeit vorbei und nun darf alles durchgestampft werden. Bei großen Gefäßen einfach mit den Füßen 😉. Das ist ein Spaß.
Das ganze wird dann als Wein in Flaschen (in diesem Fall sollten die Füße aber wirklich sauber sein!) abgeseiht oder eben zum Brennen einem Kumpel gegeben.
Danach: 1. „Kühl“ lagern. 2. “Prost” euch. 😉

Ich setze in der Zeit hier auch Essig an – ein sehr ähnlicher Prozess. Es braucht allerdings deutlich länger. Aber, Rohkostqualität kostenlos von Mutter Natur zur Verfügung gestellt … da zeigt sich doch jeder geduldig, oder? 😍

Hier das Essig-Rezept für euch:

Dass alles sauber und ausgekocht sein sollte, versteht sich von selbst. Die Äpfel samt Kerngehäuse klein schneiden und in ein Glas füllen, bis dieses etwas über ein Drittel gefüllt ist. Anschließend mit kaltem Wasser auffüllen und mit einem Tuch abdecken. Das Tuch ist hier wichtig, damit der Druck entweichen kann, und weder Fliegen noch andere Keime eindringen können. Denn ein Deckel würde beim Gärungsprozess hoch gehen.
Das ganze an einem kühlen Ort aufbewahren und täglich umrühren, damit sich kein Schimmel bildet. Nach ca 1-2 Wochen sollte sich oben ein weißer Schaum bilden. Sobald das Obst auf dem Boden gesunken ist, alles in ein ausgekochtes Glas abseihen und erneut mit einem sauberen Tuch abdecken.
Nun noch einmal 4-6 Wochen an einem warmen Ort, also ca. 25 Grad, stehen lassen. In dieser Zeit bilden sich dann Flocken und Schlieren, diese sind die Essigsäurebakterien oder auch Essigmutter genannt.
Wenn der Essig fertig ist, alles durch ein Sieb in eine Flasche füllen, sowie kühl und dunkel lagern. So ist er dann eine Weile haltbar.

Die Essigmutter könnt ihr aufbewahren. Dazu mit einem sauberen Löffel entnehmen und in einem Glas mit Essig aufbewahren. So könnt ihr den nächsten Essig noch einfacher ansetzen.


Auch wenn es an dieser Station unserer Reise wieder sehr eindrucksvoll war, heißt es doch wieder Abschied nehmen. Teils bedrückt, teils frohen Mutes freuen wir uns sehr auf die nun kommenden Abenteuer und Herausforderungen.

Liebe Grüße
Sabsi & Jayne

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