Herausforderungen auf unserer Reise

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Hey ihr Lieben,

die letzten Tage in der Slowakei verbrachten wir in der Tatra, an einem See. Dort wollten wir eigentlich ein paar Tage bleiben. Da uns dort zwei Männer nicht aus den Augen ließen, fuhren wir sicherheitshalber lieber weiter.

Der Weg nach Rumänien war wieder sehr herausfordernd. An der ungarisch-rumänischen Grenze gab es eine so ausführliche Kontrolle, dass mein Herz vor lauter Unsicherheit und Aufregung zu rasen begann. Das war meine allererste Grenzkontrolle. In unserem kleinen Hausstand gab es natürlich nichts zu beanstanden und wir durften weiter. Da es bereits dunkel wurde, ging es direkt zum nächsten Standort – wieder an einem See – in der Nähe von Satu Mare in Rumänien und es hieß wieder mal „Aufbauen im Dunkeln“. Ohnehin schon völlig erschöpft von diesem Tag, ging mir dann auch noch eine Schranktür und die Verriegelung der Seitentür kaputt.

Meine Stimmung war komplett im Keller.
Der Weg hierher fraß unser letztes Budget und den Rest vom Sprit. Also heißt es erstmal ein paar Tage bleiben, ob es uns gefiel oder nicht. Und dann … am Abend kam die Nachricht, dass das Amt in Deutschland unser Kindergeld endgültig streicht, obwohl ich darauf Anspruch habe. Eine Option probiere ich nun noch, und danach läuft es wohl auf eine Klage hinaus. Als ich vor meiner Reise von Abenteuern träumte, dachte ich eigentlich an andere …

Völlig down, fielen wir erstmal ins Bett.

Am Morgen rechnete ich alles durch, ob und wie weit unser Budget reichen wird. Selbst ein kleines Eis ist jetzt wohl zu überlegender Luxus.

Leider lud der See nicht zum Schwimmen ein. Und unsere Wasservorräte sollen vorrangig dem Trinken und Kochen dienen. Somit wurden auch Duschen und Abwaschen zu Luxus. Wir wischten das Geschirr mit Tüchern und uns mit Lappen sauber.
Stattdessen kamen reichlich Angler an den See, als hätten sie sich zu einem Angelwettbewerb verabredet. Sie waren allerdings alle sehr freundlich und boten uns ihren Schnaps an. „Danke, nein.“ Jayne durfte aber mit angeln, was ihr eine große Freude bereitete.


Am Tage war es immens heiß – 35 Grad und kein Schatten.
Und wieder kam einer der Angler spät Abends unserem Wohnwagen so nahe , daß sein Handylicht reinleuchtete. Allem Anschein nach wollte irgendwas auf seinem Handy übersetzen. Oder wollte er sabsis-areal.org googeln? Ich beobachtete ihn die halbe Nacht, ob er auch ja nicht näher kommt. In diesem Moment war ich meinen Hunden besonders dankbar – meine Security, wie ich allen immer so schön sage. 😉

Nach ein paar Nächten konnten wir glücklicherweise weiterfahren, durch meine kleinen monatlichen Einkünfte. Ich recherchierte einen super schönen Stellplatz in den Westkarpaten am “Warm Somes River”. Wieder eine lange anstrengende Fahrt. Wieder Aufbauen bei Dämmerung/Dunkelheit. Wieder kein Platz zum Wenden und wieder erschöpfender Körpereinsatz…
Gerade als meine Kräfte versagten, kam doch noch jemand von der Straße oben runter und parkte seinen Wohnwagen ein Stückchen weiter, um dort das Wochenende zu verbringen. Er war überaus freundlich und half mir, unseren Wohnwagen fertig aufzustellen. Danke, Universum! Fix haben wir noch unsere Sachen sortiert und aufgestellt und der freundliche Mann mit seinem Sohn lud uns zum Essen ein. Wir verstanden uns super gut, die Kommunikation verlief über Englisch mit Händen und Füßen. Wir unternahmen an diesem Wochenende gemeinsame Wanderungen, sammelten Beeren und Pilze und saßen am Lagerfeuer. Endlich wieder etwas Entspannung für’s Gemüt. Für eine Nacht kam sogar noch eine weitere Familie zum Campen und alle Kinder spielten freudig zusammen am Fluss.


Es war seit längerem mal wieder ein wunderschönes Wochenende, und mir wurde schwer ums Herz, als sie am Sonntag wieder abreisten.


Wir standen dort etwas über eine Woche. Es gab eine Wasserquelle in der Nähe, um unsere Vorräte aufzufüllen. Und der Fluss war superschön zum abkühlen und duschen. Lediglich nachts wurde es dermaßen kalt – nur knapp über dem Gefrierpunkt – sodass wir schnellstmöglich weiter ins Wärmere wollten. Sich autark warm zu halten, wurde Tag für Tag schwieriger.

Über Cluj fuhren wir in die Südkarpaten. Dort wurden wir von einer Familie eingeladen, einige Tage auf einem Stellplatz im Dorf zu stehen. Zwar ohne Strom, aber den brauchen wir mittlerweile kaum noch.

Die Fahrt hierher, war mal wieder sehr abenteuerlich. Diesmal wurde mir versehentlich ein falscher Standort zugeschickt. Diesen Ort konnte man weder mit einem PKW, geschweige denn mit einem Wohnwagen erreichen. Eigentlich war die Tour mit ca. zwei Stunden Fahrt geplant, und wir freuten uns schon, den Tag noch zu genießen. Am Ende waren wir über 5 Stunden unterwegs. Einen Berg musste ich komplett wieder rückwärts runter fahren, da mein Auto es nicht rauf schaffte. Auch wenn ich gutes Anhängertraining mit vielen Rückwärtsfahrten für Rindenmulch, Holz und sonstige Gartenmaterialien hatte, zitterten meine Beine vor Anspannung und fingen an zu schmerzen – es ging doch ein ganzes Stück abwärts, hierbei habe ich mir eine ordentliche Muskelzerrung zugezogen, die ich einige Tage lang im Bein spürte.

Meine Nerven und Energie waren also wieder mal ganz am Ende. Nach einem Telefonat mit der Frau, die zum Glück deutsch sprach, fanden wir irgendwann den Platz, und … Große Freude. Hier steht schon eine freilebende deutsche Familie mit drei Kindern 😍 großartig. Wir wurden freundlich empfangen, der Mann half uns den Wohnwagen aufzustellen, die Kinder freundeten sich ziemlich schnell an und haben so wundervoll zusammen gespielt, dass mir das Herz aufging.

Wir Erwachsene setzten uns an ein kleines Lagerfeuer und quatschten bis in die Nacht. So konnte ich für einen Moment die zurückliegenden und anstrengenden Strapazen vergessen, doch noch ein schöner Ausklang dieses Abends.


Doch die Sorgen bleiben. Die Schäden am Wohnwagen sind nur provisorisch repariert. Die Familienkasse lässt sich weiter betteln. Und auch das Auto ist von den teils sehr schlechte Wegen und Umwegen gezeichnet. Wenn du uns also helfen und etwas unterstützen magst, würden wir uns von ganzen Herzen freuen. Jede Spende hilft uns weiter. Hier meine Bankverbindung für deine großzügige Unterstützung.

Liebe Grüße

Sabsi

Bankverbindung

Deutsche Kreditbank

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BYLADEM 1001

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