Unsere letzten Tage waren vom Element Wasser getragen. Es begann in Süd-Bulgarien, wo wir einige Zeit an heißen Quellen verbrachten – ein Geschenk der Erde, das sich wie eine wärmende Umarmung anfühlte. Inmitten der Natur, mit dampfendem Wasser unter freiem Himmel, fanden wir einen Ort der Entspannung und Erdung. Dort konnten wir nicht nur unseren Körper regenerieren, sondern auch ganz praktisch sein: Wäsche waschen im heißen Wasser, den Tag im Rhythmus der Natur fließen lassen – einfach, ruhig, echt.
Auf unserem Weg machten wir Halt bei einem katholischen Kloster, das abgelegen und doch voller Leben wirkte. Diese Orte tragen eine stille Kraft in sich – die alten Mauern, das klare Quellwasser, das dort frei zugänglich sprudelte, und der Hauch von jahrhundertealtem Gebet, der in der Luft lag. Es war ein Moment des Innehaltens, des Ankommens im Jetzt, bevor die Reise weiterging.

Nun stehen wir direkt an der Donau – auf rumänischer Seite, an einem abgelegenen Uferstreifen, der uns für eine Weile Heimat ist. Der Fluss fließt ruhig und breit, wie ein ewiger Strom, der alles mitnimmt, was man loslassen will. Die Vögel singen früh, das Gras ist feucht vom Morgen, und manchmal wirkt es, als würde die Zeit hier stillstehen.
Die Wasserversorgung ist abenteuerlich und doch machbar – eine Quelle liegt etwa fünf Kilometer entfernt, ein kleiner Laden mit dem Nötigsten ist in gut zweieinhalb Kilometern erreichbar. Alles zu Fuß. Es fordert uns heraus, reduziert aufs Wesentliche zu leben, doch genau das tut gut. Kein Überfluss, kein Konsumrauschen – stattdessen Stille, Natur, und das Gefühl, wieder Teil davon zu sein.

Ganz ehrlich: Ich bin hierher nicht nur wegen der Natur gekommen. Die letzten Wochen haben Spuren hinterlassen. Es gibt ein paar schwierige Themen, die mich noch begleiten – offene Baustellen, innerlich wie äußerlich. Dazu kamen viele unruhige, kurze Nächte, in denen meine Gedanken keine Ruhe fanden.
Gerade deshalb ist dieser Ort an der Donau so wertvoll für mich. Ich versuche, mich hier wieder zu erden, meine Energie langsam aufzuladen. Morgens übe ich mich im Meditieren – nicht perfekt, aber mit offenem Herzen. Es ist ein Zurückfinden zu mir selbst, in kleinen Schritten.
Und dann war da noch dieses ganz besondere Geschenk: Über die Ostertage durften wir mit einer großen rumänischen Familie feiern. Gemeinsam am Feuer sitzen, Geschichten austauschen, zusammen essen – es war herzlich, ehrlich, und eine dieser Begegnungen, die das Leben auf Reisen so besonders machen. Fremde, die plötzlich zu Freunden werden, mit denen man einfach sein kann.

Herzensgrüße
Eure Sabsi
P.s. Schaut auch gerne auf Instagram vorbei sabsis_areal 😉

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