Permakultur klingt erstmal nach Handbuch – ist aber eigentlich pure Lebenskunst im Grünen!
Sie hilft dir, deinen Garten, Balkon oder Selbstversorgertraum in einen lebendigen, nachhaltigen Wohlfühlort zu verwandeln. Und keine Sorge: Die folgenden Prinzipien sind kein Dogma. Nimm mit, was für dich passt – und mach’s auf deine Weise.

1) Beobachte deinen Garten – und lerne daraus
Bevor du irgendwas pflanzt, schau dir deinen Garten erstmal in Ruhe an.
Was wächst von alleine gut? Wo scheint die Sonne? Wo bleibt’s lange nass?
Pflanze mehr von dem, was bei dir gut gedeiht – und lass lieber die Finger von dem, was ständig zickt.
Beobachten, nachdenken, dann handeln – so sparst du dir viel Frust.
2) Spare Energie – nimm, was da ist
Warum teuer und aufwendig, wenn’s auch einfach geht?
Nutze Sonne, Wind und Regen – also das, was Mutter Natur dir sowieso schenkt.
Vermeide Stromfresser und setze auf einfache Lösungen: Regenwasser statt Leitungswasser, Handarbeit statt Maschinen.
Das spart nicht nur Energie, sondern auch Geld und Nerven.
3) Ernte, was du brauchst – und ein bisschen mehr
Ein Garten darf ruhig was abwerfen. Es geht nicht nur ums schöne Grün.
Permakultur heißt auch: Du darfst ernten – Obst, Gemüse, Kräuter… was dir gut tut.
Das ist kein Egoismus, sondern Teil des Kreislaufs.
Ein bisschen was für dich, ein bisschen was für die Tiere – und der Rest geht zurück an den Boden.
4) Mach’s dir leichter – arbeite so wenig wie möglich
Gärtnern muss kein 40-Stunden-Job sein.
Überleg dir einfache Wege, wie du dir die Arbeit erleichterst:
Mulch statt Jäten, Mischkultur statt Einzelpflege, Dauerbeete statt Umgraben.
Du darfst faul sein – wenn du clever planst!
5) Bau dir deinen eigenen Kreislauf – so gut es geht
In der Permakultur soll alles irgendwie zusammenhängen.
Zum Beispiel: Du hast Hühner? Die geben dir Eier und Mist. Der Mist düngt dein Gemüse. Das Gemüse ernährt dich – und manchmal auch wieder die Hühner.
Oder du sammelst deine eigenen Samen, kompostierst Pflanzenreste oder mulchst deine Beete statt Dünger zu kaufen.
Mach’s so, wie es für dich möglich ist – jeder kleine Kreislauf zählt.
6) Vermeide Abfall – alles hat noch einen Zweck
Was im Garten anfällt, ist selten Müll.
Laub, Pflanzenreste, alte Erde – das kannst du kompostieren oder zum Mulchen verwenden.
Verzichte auf künstliche Materialien, wo es geht, und probier mal Bokashi aus, wenn du mehr fermentieren willst.
Abfall ist nur das, was du nicht clever nutzt.
7) Mach nicht alles auf einmal – arbeite in Etappen
Ein Permakulturgarten entsteht nicht über Nacht.
Fang da an, wo’s für dich am einfachsten ist. Zum Beispiel mit den Wegen, dann den Bäumen, dann Beeten.
Arbeite dich von groß nach klein durch – so verlierst du nicht den Überblick und siehst schneller erste Erfolge.
8) Misch, was zusammenpasst – Vielfalt bringt Leben
Monokultur ist langweilig – für dich und für die Natur.
Setz auf viele verschiedene Pflanzenarten, Beete, Flächen und Elemente:
Blumen neben Gemüse, Hecke neben Wildwiese, Teichpfütze statt Rasen-Einöde.
So entsteht ein bunter Lebensraum, der robuster und schöner ist.
9) Lasse dir Zeit – dein Garten rennt nicht weg
Du musst nicht alles auf einmal schaffen.
Permakultur ist wie ein gutes Brot: braucht Ruhe, Zeit und Liebe.
Mach einen Schritt nach dem anderen, freu dich über kleine Fortschritte – und nimm dir zwischendurch auch mal ’nen Tag zum Genießen.
10) Plane wilde Ecken ein – die Natur braucht Platz zum Toben
Nicht jeder Bereich muss ordentlich aussehen.
Lass am Rand deines Gartens wilde Zonen: hohes Gras, alte Äste, Brennnesseln.
Dort fühlen sich Igel, Vögel, Insekten und Nützlinge pudelwohl – und du musst nichts tun. Win-win!
11) Setze auf Arten-Vielfalt – bunt ist besser
Je mehr verschiedene Pflanzen du hast, desto stabiler wird dein Garten.
Einheimische und eingewanderte Arten, Kräuter, Blumen, Gemüse – alles darf mitspielen, solange sie sich nicht gegenseitig verdrängen.
Vielfalt sorgt für ein gutes Gleichgewicht und weniger Probleme.
12) Sei flexibel – nichts läuft nach Plan (und das ist okay)
Dein Garten macht, was er will. Und das ist gut so.
Vielleicht klappt etwas nicht? Dann probier was anderes!
Manche Pflanzen lieben deine Ecke, andere geben nach dem dritten Versuch auf – das gehört dazu.
Wichtig ist: Beobachte, lerne, mach weiter.

Platz für saisonales Gemüse in Reihen – sonnig gelegen und gut erreichbar.
2. Wasserstelle / Teich
Für Tiere, Insekten und Mikroklima – eventuell mit Seerosen oder Sumpfpflanzen.
3. Kompostplatz
Für Küchenabfälle, Grünschnitt und natürlichen Dünger – möglichst schattig.
4. Beerensträucher / Naschgarten
Himbeeren, Johannisbeeren & Co. – direkt vom Strauch genascht!
5. Freifläche für Zukunftsideen
Hier ist noch Raum für Experimente, Blumenwiese, Feuerstelle oder Sitzecke.
So geht Permakultur im Hausgarten – einfach, sinnvoll & mit Freude
Du brauchst keinen Bauernhof, um mit Permakultur zu starten. Auch ein ganz normaler Hausgarten (oder Balkon!) kann zu einem kleinen, lebendigen Paradies werden. Es geht nicht um Perfektion – sondern darum, mit dem zu arbeiten, was du hast.
1. Denk in Zonen:
Was du oft brauchst (z. B. Kräuter, Salat, Wasserstelle), gehört nah ans Haus.
Was weniger Pflege braucht (z. B. Beerensträucher, Kompost, Wildhecke), kann weiter weg.
Das spart dir Wege – und Nerven.
2. Nutze, was da ist:
Schon vorhandene Bäume, Mauern, Beete oder Trampelpfade sind keine Hindernisse – sondern deine Grundlage!
Schau, wie du sie in dein Konzept einbauen kannst, statt alles umzubaggern.
3. Mehrjährige Pflanzen sind Gold wert:
Ob Obstbäume, Beerensträucher oder ausdauernde Kräuter – sie machen wenig Arbeit und geben über Jahre etwas zurück.
Perfekt für alle, die’s praktisch mögen.
4. Vielfalt statt Ordnung:
Ein wildes Beet mit Tomaten, Ringelblumen, Zwiebeln und Basilikum ist nicht nur schön – es schützt sich auch gegenseitig vor Schädlingen.
Mischkultur macht den Unterschied.
5. Nutze den Rand:
Ecken, Zäune, Mauerränder – alles Potenzial!
Da kann was wachsen, hängen, blühen, summen oder klettern.
Jede Fläche zählt.
6. Sorge für gutes Wasser:
Fang Regenwasser auf, mulche deine Beete, damit sie nicht austrocknen, und beobachte, wo’s zu viel oder zu wenig Wasser gibt.
Wasser ist Leben – und dein Garten wird’s dir danken.
7. Kompostiere, was du kannst:
Grünabfälle, Kaffeesatz, Eierschalen – alles darf zurück zur Erde.
Ein guter Kompost riecht nicht nach Müll, sondern nach frischem Waldboden.
Und spart dir Dünger aus dem Baumarkt.
8. Bokashieren – Kompost für Eilige (und Balkonbesitzer)
Wenn du keinen Platz für einen großen Kompost hast – oder schneller Ergebnisse willst – ist Bokashi genau dein Ding.
Dabei fermentierst du Küchenabfälle in einem Eimer mithilfe von Mikroorganismen.
Das Ganze stinkt nicht (wenn du’s richtig machst), dauert nur ein paar Wochen – und ergibt eine super Nahrung für deine Beete.
Ideal auch für Leute mit Balkon, Mini-Garten oder wenig Zeit.
Permakultur im Hausgarten bedeutet nicht: „alles anders machen“, sondern: bewusster mit dem umgehen, was da ist – mit Herz, Verstand und einer großen Portion Gelassenheit.

Du hast keinen Garten, aber Lust auf frische Tomaten, knackigen Salat und eigene Kräuter direkt vor deiner Tür? Dann ist ein Permakultur-Balkon genau das Richtige für dich!
Mit ein paar Kisten, Töpfen und cleverer Planung kannst du dir eine grüne Oase schaffen, die nicht nur schön aussieht, sondern dich auch noch versorgt.
Im Bild siehst du:
1. Obstbäume im Spalier – platzsparend und dekorativ
2. Pflanzgefäße aus recyceltem Material – nachhaltig und günstig
3. Vertikale Beete – perfekt für kleine Flächen
4. Reichtragende Tomaten – robust und ertragreich
5. Kräuter, Salate & Gemüse – für deine tägliche Ernte
Buchempfehlungen für den Einstieg:
Permakultur für Einsteiger von Andrew Mikolajski & Jutta Langheineken
Bio-Balkongarten von Andrea Heistinger
Urban gardening: Gärtnerglück für Großstadtpflanzen von Anja Klein
Weitere Buchempfehlungen von mir findet ihr hier…
Mach deinen Balkon zum Lebensraum – für dich, für Bienen und für die Zukunft!
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Vom Balkon ins Permakultur-Paradies
Du willst mehr Natur in dein Leben holen – und das am besten direkt vor deiner Tür? Dann starte doch mit einem kleinen, aber feinen Permakultur-Balkongarten. Ob auf ein paar Quadratmetern oder einer Mini-Terrasse – jeder noch so kleine Ort kann in ein Selbstversorger-Paradies verwandelt werden.
Aber was ist, wenn du schon einen Garten oder Balkon hast? Kein Problem – auch bestehende Flächen lassen sich Schritt für Schritt umgestalten:
4 einfache Umgestaltungs-Regeln aus der Permakultur:
1. Bleiben darf, was gefällt. Auch Zierpflanzen wie Forsythie oder Edelrosen finden ihren Platz – in der Permakultur gibt es keine „verbotenen“ Pflanzen.
2. Fang irgendwo an. Kräuterspirale, Beerenstrauch oder ein Wildblumenbeet – jedes neue Element zählt.
3. Lass’s lebendiger werden. Ersetze Steinwüsten durch insektenfreundliche Stauden und Gehölze.
4. Geh in kleinen Schritten. Neue Beete, zusätzliche essbare Stauden oder eine Wildkräuterecke – das alles kann sich über die Jahre entwickeln.
Welche Pflanzen passen in die Permakultur?
Es gibt eine riesige Auswahl:
über 200 Arten mehrjähriger Nutzpflanzen
mehr als 120 Arten einjähriger Pflanzen für deine Mischkultur
Wichtig ist: Wähle die Pflanzen, die zu deinem Standort passen, kombiniere sie geschickt – und vertraue ruhig deinem Bauchgefühl.
